Dienstag, 28. April 2009

Neuaufbau Raleigh Pro-Line 1000

Um meinem Bruder die Wartezeit zu verkürzen habe ich mich entschlossen hier eine kleine Aufbaudokumentation zu posten. Die Ausgangsbasis bildet ein Raleigh Pro-Line 1000 Rahmen, mit Ausnahme von Tretlager, Sattelstütze und Vorbau werden sämtliche Komponenten erneuert. Der Aufbau erfolgt dabei semiklassisch, d.h. es werden einerseits eine 9-fach Schaltung und neue V-Brakes verbaut, andererseits die ausgelutschte originale Gabel durch eine bessere Zeitgemäße ersetzt.

Teileliste
- Rahmen: Raleig Pro-Line 1000, 7005-T6 Head Treated (schwarz/rot)
- Gabel: Manitou SX LE (rot)
- Lenker/Vorbau: vorhanden (silber)
- Sattelklemme: TransX
- Laufräder: Deore / DT / MAVIC XM 117 (schwarz)
- Reifen: Speed King Draht 2,3"
- Schläuche/Felgenband: Schwalbe
- Bremse: Avid Single Digit 5 Felgenbremse (schwarz)
- Bremshebel: Avid Bremshebel FR-5 (schwarz/Silber)
- Shifter: XT M750 Shifter (Silber)
- Schaltwerk: XT M760, Invers (Silber
- Umwerfer: XT M761,Downswing, Dualpull (Silber)
- Kurbel: FC-M 442, Vierkant (Silber/Schwarz)
- Kassette: HG 50 11-32
- Kette: HG53
- Schalt-/Bremszüge: Jagwire Hyper L3
- Pedale: Point Alien 2 Pedal (silber/schwarz)
- Lenker: amoeba BORLA HB-M310-1 (schwarz)
- Griffe: PZ Racing schraubbar (schwarz)
- Sattel: Selle Italia X 2 Sattel (schwarz)
- Steuersatz: FSA - The Pig Steuersatz (schwarz)

Erste Eindrücke vom aufpoliertem Rahmen


Ein paar Macken und Kratzer hat er ja, aber diese Patina bekommt früher oder später jedes artgerecht bewegte Bike.

Update 04. Mai [Teil 1]
Neben der ersten Bestellung von Bike-Discount, die im Übrigen zuletzt getätigt wurde, sind Schaltwerk und Umferwer eingetroffen und verbaut.

Das Farbkonzept ist bereits erkennbar, ich bin gespannt wie das Radl mit den schwarzen Laufrädern ausschauen wird. Während die Sattelstütze nur aufpoliert werden mußte habe ich amVorbau aufgrund von Kratzern die komplette Eloxalschicht entfernt und das Teil dann auf Hochglanz gebracht. Dieses Finish passt im Übrigen ausgezeichnet zur Gabelkrone der Manitou.

Update 4. Mai [Teil 2]
Die Bestellung von Bike-Mailorder läst weiter auf sich warten:
Hallo,

leider sind bei uns folgende Artikel noch nicht angekommen Laufradsatz - Shimano Deore Naben + Mavic XM 117 Felgen -26 Zoll Point Alien 2 Pedal (schwarz)

Diese Werden vorraussichtlich bald eintreffen.
Wenn sie nicht warten möchten dann könnten wir die Artikel gegen lagernde Tauschen.

Mit besten Grüßen aus Berlin,
Lars Riedel
Super, wozu gibt dieser Shop eigentlich die Verfügbarkeit, bzw. Lieferzeit von Artiekln an? Die maximal angegebene Dauer ist jedenfalls deutlich überschritten.

Update 06. Mai
Die Bestellung von Bike-Components ist nach einiger Wartezeit endlich eingetroffen.

Mit dem Magura Gabelöl wird die Dämpfung der Manitou aufgefrischt. Ich überlege noch ein paar der Elastomere durch eine Sahlfeder zu ersetzen, um die Gabel etwas straffer zu bekommen. Die Machbarkeit muss aber noch geprüft werden. Nach guten Erfahrungen mit den Jagwire Endkappen habe ich mit dem Hyper L3 erstmals einen kompletten Schalt-/Bremszugsatz des Anbierts geordert und der macht auf den ersten Blick einen sehr guten Eindruck: sämtliche Endkappen sind gedichtet, es liegen Donuts für den Lackschutz bei und auch an eine Dichtung für den Umwerfer wurde gedacht. Die Schraubgriffe gefallen mir sehr gut, eventuell muss mein Burder ohne die auskommen ;-). Der Selle Sattel ist für den günstigen Preis sehr schön verarbeitet und schaut ebenfalls gut aus.

Status Lenker

Hier noch ein Blick auf den Sattel

Leider fehlt jetzt immer noch die zuerst getätigte Bestellung von Bike-Mailorder :-(.

Update 07. Mai
Neuigkeiten von Bike-Mailorder:
Hallo,

wir haben den Laufradsatz geliefert bekommen. Die Bestellung geht heute an Sie raus.

Mit besten Grüßen aus Berlin,
Vadim Schulz
Mit ganz viel Glück könnte das Paket pünktlich zum Wochenende eintreffen.

Update 09. Mai
Es hat geklappt, das letzte Paket ist eingetroffen.

Nachdem der Tiger das Paket ausgepakt hat kommen folgende Teile zum Vorschein

Damit beginnt heute die Endmontage :-)

Zwischenstand
Laufräder mit montierten Reifen

Bremshebel, Pedale und Steuersatz sind ausgepakt

Rolling Chassis

Komplettierter Lenker - sehr chic!

So gut so weit, beim Anschrauben der Pedale taucht dann ein schwerwiegendes Problem auf. Trotz korrekter Kennzeichnung der Achsen mit Rechts und Links weisen beide ein Linksgewinde auf und sind damit unbrauchbar. Irgendwer in Taiwan hat wohl Mist gebaut und ich freue mich nach der langen Wartezeit natürlich richtig auf das Umtauschprozedere mit Bike-Mailorder. Mir wäre der Fehler bei der Sichtprüfung aber wohl auch nicht gleich aufgefallen.

Kennzeichnung der Achsen

Falsches Gewinde


Ergebnis
Bei schönstem Sonnenschein wurde natürlich im Garten geschraubt, hier ein paar Eindrücke des fertigen Bikes.





Jetzt folgt noch eine kleine Probefahrt udn das Projekt ist abgeschlossen :-).

Freitag, 24. April 2009

Downhillsession in Neubrandenburg

Was ist die perfekte Alternativbespaßung für den eigenen Bruder, wenn die Teile für den Neuaufbau seines Rades noch nicht eingetroffen sind? Richtig, wir haben eine kleine Downhillsession in Neubrandenburg auf der Strecke der DirtForce absolviert :-). Als Shuttle diente sein altes Golf Cabrio, das sich dank großer Ladeluke als perfektes Gefährt für den Transport von zwei Bikes samt Fahrern herausstellte. Den auf den Seiten der Dirt Force beschriebenen Parkplatz zu finden war einfach, die Strecke zunächst schwieriger. Nach vielleicht 200 gefahrenen Metern auf der Anfahrt zerstörte mein lieber Bruder dann zunächst erst einmal die Kette an seinem Leihbike an der ersten Steigung des Tages, während ich mich kreisförmig der Strecke näherte. Letztendlich hätten wir uns nicht links an der Waldkante orientieren müssen, sondern rechts bzw. geradeaus. Kein Problem, noch fix die Kiesgrube umrundet, dann haben wir die Bikes einfach ins offene Auto gelegt und in Innenstadtnähe einen Fahrradhändler gesucht. Leider fanden wir nur den hiesigen ZEG Händler, eine IG-Kette kostet dort mit Montage sage und schreibe 30 (In Worten Dreißig) Euro, der Einbau zog sich mit zweimaligem Ablängen des Praktikanten oder Schülers über eine Viertelstunde, wurde aber immerhin sofort erledigt. Gratis gab es eine interessante Erklärung zum Unterschied zwischen IG und HG.

Geöffnetes Shuttle

Räder zusammen gesteckt zum ersten Anlauf

Zweiter Anlauf mit neuer Kette


Da wir bereits wussten was uns erwartet nahmen wir diese Hürden gern in Kauf, jedoch verzichtete mein Bruder auf den Kauf eines Fahrradhelmes. Den hätte er wenig später gut gebrauchen können: Im zweiten Anlauf und entgegen meinem Hinweis sich die Strecke erst einmal anzuschauen legt er sich gepflegt am ersten Sprung ab und kreiert nach einem Salto vorwärts am nächsten Baum einen neuen Haarschnitt. Glücklicherweise passiert ihm nicht mehr und kurz darauf ist er mit verbreitertem Scheitel in Kerbenform wieder fit. Die Strecke selbst ist der Wahnsinn mit ein paar echt kranken Bauten in Form von Northshores, Roadgaps, Tables und und und. Wir suchen uns eine mit unseren fahrtechnischen Fähigkeiten fahrbare Line mit Anliegern und kleinen Kickern aus der Vielzahl von Möglichkeiten aus und steigern das Tempo. Irgendwann komme ich auf die Idee einen der Tables zu fahren, zunächst langsam. Die Steigergung des Tempos auf eine mittlere zögerliche Geschwindigkeit ist dann mein Fehler des Tages und endet in einer körpergebremsten Bruchlandung auf der hinteren Schräge und ich bin dankbar meinen Helm zu tragen. Außer ein paar Abschürfungen und einem Helm geht nichts zu Bruch und wir machen weiter. Zwischenzeitlich gesellt sich auch ein Neubrandenburger Vereinsmitglied auf die Strecke und zeigt sein Können auf den schwierigeren Lines. Nach seiner Auskunft bleibt der Parcours wohl nur noch dieses Jahr in seiner jetzigen Form bestehen, denn steht ein Umzug auf ein neues Gelände an. Bis zu dessen Fertigstellung bleibt aber alles beim Alten.

Northshoresprünge in großer Höhe

Steilwand in der Landezone

Bruder im ersten Anlieger unter Northshore

Zwei darauffolgende parallele Anliegerkurven, hier die höhre mit kleinem Sprung...

und die Untere

Dieser Roadgap steht zwischen dem ersten und dem parallelen Anlieger, im Anflug der Neubrandenburger

Ich am Ausgang des ersten Anliegers

Sprung über den Table

Mein Bruder am unteren ersten Kicker...

und ich am Zweiten


Fazit: Eine Kette, ein Helm, Beulen und Schürfwunden, wer die Grenzen seiner Fahrtechnik ausloten und überschreiten möchte ist in Neubrandenburg genau richtig. Was die Mitglieder der Dirt Force hier geschaffen haben setzt dem an sich schon ansprechendem Terrain definitiv die Krone auf. Mindestens ein Helm, besser noch ein Satz Protektoren sind hier Pflicht!

Samstag, 11. April 2009

MTB-Strecke Gützkow

Nach Gützkow lockte uns heute der dortige MTB-Parcours, die Anfahrt wurde größtenteils über Wald- und Feldwege sowie kleinere Asphaltstraßen realisiert. Aufgrund des vorherrschenden Südwindes galt es dabei die Hinfahrt gegen den Wind zu bestehen und sich über weite Felder zwischen den kleinen Dörfern zu orientieren. Trotz topografischer Karten im Handy und der stringenten Windrichtung führte uns zwischenzeitlich ein 10 Kilometer Kringel aufgrund vorübergehender Orientierungslosigkeit nach Behrenhoff zurück. Im zweiten Anlauf fanden wir schließlich den Weg nach Bandelin mit seinem schönen Gutshaus, dessen Parkanlagen und Nebengelasse noch etwas von der alten Größe der Anlage erahnen ließen. Hinter dem Ortsausgang kam dann bereits der Kirchturm von Gützkow in Sicht, wenig später folgte die erste größere Pause vor der Kirche. Einen Marktplatz oder ein sonstiges Zentrum suchten wir hier vergebens, die kleine Stadt ist jedoch recht anmutig in einem hügeligen Areal gelegen. Der wenig später aufgesuchte MTB-Parcours entpuppte sich als parkähnliches Areal an einem kleinen Bachlauf mit breiten Wanderwegen um einen Hügel herum. Technische Passagen oder sonstige spektakuläre Trails suchten wir leider vergebens, die hier ausgetragenen Rennen scheinen ausschließlich konditionell herausfordernd zu sein. Nach einem kurzen Stop am gegenüberliegendem Baggersee machten wir uns schließlich daran mit Rückenwind den Rückweg zu bewerkstelligen. Dabei verließen wir uns ausschließlich auf Wind- und Himmelsrichtung für Abkürzungen über einige Äcker.

Gutshaus (Herrenhaus) Bandelin mit Parkanlage

Kirche im "Zentrum" Gützkows gegenüber dem Rathaus

Brücke an der MTB-Strecke Hasenberg



Radroute 132790 - powered by Bikemap

Fazit: Für den MTB-Parcours lohnt sich die Anfahrt leider nicht, unterwegs gibt es außer der offenen Landschaft wenig Spektakuläres. Aufgrund des Umwegs und eines leicht abweichenden Streckenverlaufs standen am Ende 65 Kilometer auf dem Tacho.

Mittwoch, 1. April 2009

Exkurs Harburger Berge

Die Feier zum Studienabschluss einer Schulfeundin führte mich am Wochenende in meine alte Heimat Hamburg. Was lag da näher, als das Angenehme mit dem Nützlichen zu verbinden und sich mit einer Gruppe von Bike-Klassik-Liebhabern aus Hamburg und Bremen für eine gemeinsame Tour durch die Harburger Berge am Sonntag zu verabreden. Nachdem die Nacht durch späte Heimkehr und überraschender Sommerzeitumstellung mit drei Stunden Schlaf vergleichsweise kurz ausfiel ließ der Blick aus dem Fenster zunächst nichts gutes ahnen. Der Deutsche Wetterdienst versprach da wesentlich bessere Aussichten: an meinem Standort nördlich der Elbe Regen, in den Harburger Bergen südlich der Elbe nur zeitweise Schauer. Was so ein Fluss doch wettertechnisch alles ausmacht, also fix das Bike in den Kombi geladen, Fresspaket und gute Ratschläge der Eltern akzeptiert und Abfahrt zur Kärtner Hütte. Dort angekommen treffen kurze Zeit später auch schon die Bremer und Hamburger ein und ich staune wie viele Bikes neben den Passagieren doch in so eine C-Klasse passen.

Die gibt es jetzt auch zum Biken ;-)

Auspacken, Umziehen, Räder zusammenfummeln

Überreichung der lang ersehnten Gabel für den Klassiker

Zwischenstop nach den ersten schönen Abfahrten, auch die Sonne ließ sich bereits immer wieder blicken

Aufgrund des nächtlichen Regens war der Boden stellenweise geringfügig schlammig,..

aber fahrbar

Ein kleiner Fressstop

GT in John Deere Lackierung

Voodoo Bizango

Mein No Pogo

Tja, was war das? Auf jeden Fall sehr schön aufgebaut

Nicht klassisch, aber Scheibenbremsen waren bei den Matschverhältnissen nicht das Schlechteste

Hardcore mit Starrgabel

Arschparade, mit dem Verschmutzungsgrad gab es zwischendurch auch Kaffee und Kuchen auf der Terasse am Kiekeberg. Das Angebot von Sitzkissen wurde seitens der Bedienung jedoch unverständlicher Weise wieder zurückgenommen.

(Quelle Bilder: Tange & Broth, Cube Elite 1)

Fazit: Trotz schlechtester Wetterprognosen für Sonntag hat die Tour richtig Spass gemacht, Hamburg kann mit dem Harz o. ä. locker mithalten! Viele knackige Anstige und ebendso schöne Abfahrten haben sich über die gesamte Tour wunderbar abgewechselt, kniffelige Wurzelpassagen, Wallrides und downhillmäßige Abfahrten inklusive. Sowohl die Streckenführung als auch der Fahrrhytmus waren dabei sehr schön und dank verschiedener Schlammpackungen kam auch der Wellnessfaktor nicht zu kurz. Die Harburger Berge sind somit auf jeden Fall eine Reise wert, schade dass ich nicht schon während meiner Zeit in Hamburg auf dieses Revier aufmerksam wurde. Die Vielzahl von Trails sind ohne einen Guide (Danke Hörni) für Ortsunkundige vermutlich nur schwer auffindbar, die nachstehende Karte zeigt daher auch nur eine ähnliche Route in vergleichbarer Länge.


Radroute 117945 - powered by Bikemap